Aktualisiert am 22. August 2023
Peter Sturm
Bleiwüsten ermüden Leser. Und gesprochene Texte, wenn sie dann auch noch reich an Argumenten sind und komplexe Gedankengänge darlegen, erschöpfen die Zuhörenden.
Deshalb gibt es bei den größeren der Kundgebungen des Dortmunder Friedensforums auch immer geeignete Musik: Klassiker wie Louis Armstrong, Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Geier Sturzflug und live: PETER STURM. Wenn wir ihn nicht hätten….
Wir haben uns mit ihm unterhalten. Peter ist Jahrgang 1950. Aufgewachsen bei den Großeltern, die ihn musikalisch förderten. Im Haus befand sich ein Flügel, mit 9 Jahren begann Peter, das Geigespielen zu erlernen, hatte aber früh eine Vorliebe fürs Klavier. Der Besuch einer Waldorfschule bereicherte die musikalische Entwicklung, dort spielte er im Ensemble, ab der Mittelstufe im Orchester.
Dazu kam das Theater: Im Drachen von JewgeniSchwarz spielte er die Hauptrolle. Folgerichtig besuchte er später in München eine Schauspielschule.
Es war das Alter, in dem man zum Wehrdienst eingezogen wird. Als Kriegsdienstverweigerer kam Peter vorerst nicht durch. Er verweigerte den Gehorsam, wurde bestraft, trat sogar in Hungerstreik und wurde nach 2 ½ Monaten „unehrenhaft“ entlassen.
Er ging nach Griechenland. Vorläufig ohne Griechisch zu können. – Mit ein paar gelernten Songs von Theodorakis machte er Straßenmusik – und hatte, unter den Bedingungen der Junta bei den Passanten großen Erfolg. Spiel weiter! Spiel! Riefen sie ihm zu. Anders als gebürtige Griechen hatte er wenig Repressalien zu fürchten. Und er bekam Kleingeld: Einen Hut voller Münzen, der ihm den Lebensunterhalt zu sichern half.
In Griechenland studierte er Klavier und im Nebenfach Violine. Musik und Theater wurden zum Lebensinhalt und Broterwerb. . – Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingsstroms suchte Peter, mittlerweile bei den Dortmunder Flüchtlingspaten aktiv, noch einmal die griechische Insel Lesbos auf, dieses Mal, um zu den Geflüchteten Kontakt aufzunehmen.
Bei uns spielt er, wie es heißt, für Gotteslohn, Klassiker der Friedensbewegung und eigene Vertonungen. Wer ihn buchen möchte, findet ihn unter https://www.peter-sturm.net/.