Hiroshima und Nagasaki mahnen
Die Jahrestage der Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki jährten sich im August zum 75. Mal.
Start: 16.30 Uhr vor dem Platz von Hiroshima.
Mahngang am Ginkobaum vorbei.
Abschlusskundgebung um 17.30 Uhr auf dem Friedensplatz
Adolf Winkelmann, Schöpfer der Fliegenden Bilder am Dortmunder U, zeigte am 6. August aus Anlass des Hiroshima-Gedenkens rund um den Turm den Text "Hiroshima 6. 8. 1945 Der 75. Jahrestag der radioaktiven Verstrahlung" in Kenji-Schriftzeichen (Gestaltung: Junko Wada).

Weg mit den Atombomben!
75 Jahre nach den Bombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki ist die Zeit reif für ein Verbot aller Atomwaffen!

Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Es war ein Kriegsverbrechen, das unermessliche Leiden hervorrief.
Etwa 92 000 Menschen starben sofort! Hundertausende starben später oft auf qualvolle Weise an den Folgeschäden!
Die Opfer der Atombombenabwürfe mahnen uns, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten.
Und heute?
Noch immer gibt es weltweit rund 13 400 Atomwaffen, von denen etwa 1 300 in ständiger Alarmbereitschaft gehalten werden und der Menschheit innerhalb weniger Minuten ein Ende bereiten können.
Die USA arbeiten zur Zeit an der Modernisierung und Umrüstung ihrer Atomwaffen mit dem Ziel, die Schwelle zum Einsatz nuklearer Waffen zu senken.
Die Gefahr eines Atomkrieges wächst; sie ist inzwischen wieder so groß, wie zu den Zeiten des kalten Krieges. Sie zu bannen, braucht es eine machtvolle, international aufgestellte Friedensbewegung.
Welche Staaten besitzen eigentlich Atomwaffen?
USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea.
Hat Deutschland Atomwaffen?
Es besitzt selbst keine, aber amerikanische Atomsprengköpfe werden in Büchel (Rheinland-Pfalz) bereit gehalten.
Sie sollen im Kriegsfall von deutschem Militär ins Ziel geflogen werden. Da diese Atomsprengköpfe derzeit modernisiert werden, sucht die Bundeswehr neue, geeignete Transportflugzeuge.
Dieses Verhältnis (amerikanische Sprengköpfe, im Kriegsfall deutsche Ausführende) nennt sich „nukleare Teilhabe“. Im Konfliktfall wären die Standorte besagter Sprengköpfe Ziel gegnerischer nuklearer Angriffe, d. h. Deutschland würde verwüstet.
Eine „Nähe“ zu Atomwaffen stellt sich zur Zeit auch im Rahmen der insbesondere von Deutschland und Frankreich forcierten EU-Aufrüstung her, denn Frankreich ist gleichfalls Atomwaffenstaat.
Gibt es Widerstand dagegen?
Im Auftrag von Greenpeace führte das Meinungsforschungsinstitut Kantar eine Umfrage innerhalb Deutschlands zum Thema Atomwaffen durch. Das Ergebnis:
Atomwaffen werden nach wie vor von einer übergroßen Mehrheit der Menschen in Deutschland abgelehnt. 84% der Befragten finden, dass alle bestehenden Arsenale vernichtet werden sollen. 83% befürworten den Abzug der US-amerikanischen Atombomben aus Deutschland.
Es gibt vom März 2010 sogar einen diesbezüglichen Beschluss des Bundestags. Ausgeführt wurde er bis heute nicht. Im Augenblick gibt es aus Anlass der Beschaffung neuer Trägerflugzeuge wieder eine Diskussion darüber.
Was Du tun kannst?
- Du kannst den Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ unterschreiben.
- Du kannst Deine/n zuständige/n Bundestagsabgeordnete/n kontaktieren.
- Du kannst Leserbriefe schreiben.
- Du kannst das Thema, wo immer es Dir richtig erscheint, ansprechen.
- Du kannst unser Flugblatt ausdrucken und verteilen.
- Du kannst beim Dortmunder Friedensforum mitmachen!
Was der Rat der Stadt Dortmund beschloss
Beschluss des Rates der Stadt Dortmund zum ICAN-Städte-Appell:
Aufforderung an die Bundesregierung:
Dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beitreten!
Der Rat der Stadt Dortmund hat am 28. März 2019 den Antrag der Ratsfraktion Linke/Piraten mit breiter Mehrheit von SPD, CDU, Grüne und den Antragstellern angenommen.
Beschluss:
Die Stadt Dortmund schließt sich dem nachstehenden ICAN-Städteappell an und unterzeichnet diesen:
„Die Stadt Dortmund ist zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellt. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“
Begründung:
Ein neues Bündnis von Städten weltweit stärkt die Stimmen der Menschen überall und setzt alle Regierungen dieser Welt unter Druck, jegliche Beteiligung an der atomaren Abschreckung und jegliche Verstrickung in Atombombengeschäften zu unterlassen.
Gebündelt werden diese Kräfte in der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons), einem internationalen Bündnis von Nichtregierungsorganisationen, das sich für die Abschaffung aller Atomwaffen durch einen bindenden völkerrechtlichen Vertrag – eine Atomwaffenkonvention einsetzt.
Für dieses Engagement wurde ICAN im Jahr 2017 der Friedensnobelpreis zugesprochen.
Atomwaffen stellen eine besondere Bedrohung insbesondere für Städte dar. Sie sind im Ernstfall die primären Ziele eines atomaren Angriffs. Damit sind Städte direkt betroffen und sollten sich deshalb in die Diskussion zu dieser Frage einmischen.
Atomwaffen sind konzipiert, um Menschen und Infrastruktur gigantischen Schaden zuzufügen. Die sogenannte nukleare Abschreckung basiert auf der Drohung, die wichtigsten Orte eines Landes anzugreifen.
Das Ruhrgebiet ist das größte Ballungsgebiet Europas und damit eines der Primärziele einer atomaren Auseinandersetzung.
Alle Atomwaffenstaaten und ihre Bündnispartner nehmen diese Bedrohung im Kauf und sehen den Einsatz mit Atomwaffen als legitime Verteidigungsstrategie. Damit setzen diese Staaten ihre Bürger und Bürgerinnen der Vernichtungsgefahr aus.
Immer wieder sind wir in der Vergangenheit an einem Atomkrieg vorbeigeschrammt. Städte tragen eine besondere Verantwortung für den Schutz ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie sich gegen Atomwaffen aussprechen.
Das Engagement von Städten ist wichtig, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben, damit diese auf den Willen der Bevölkerung achtet.
Wenn Städte die Regierung dazu auffordern, dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, ist dies eine spürbare Mahnung, dass die hier in Deutschland lebende Menschen Massenvernichtungswaffen ablehnen. Die Bundesregierung ignoriert diese Sicht bisher!