Willi Hoffmeister

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Ein Nachruf

Willi Hoff­meister ist am 3. August 2021 nach schwerer Krankheit 88-​jährig von uns gegangen.

Am 30. Juli 2021, wenige Tage vor seinem Tod, ist Willi das Bun­des­ver­dienst­kreuz ver­liehen worden. Jutta Reiter, die Dort­munder DGB Vor­sit­zende, hatte ihn für diese Ehrung vor­ge­schlagen und Willi zunächst zögerlich reagiert und Nach­fol­gendes dazu geschrieben. 

Ich habe mit Willi besprochen, dass wir diesen Text auf unserer Web­seite ver­öf­fent­lichen wollen und er hat sich darüber gefreut! Für mich ist der Text nun wie ein Vermächtnis:

Ich war mir eine Weile nicht sicher, ob es richtig ist, dass ich diese Aus­zeichnung annehme!? War mein Wollen doch ein anderes Deutschland. Ein ver­eintes, neu­trales Land ohne Militär, Rüstung und ohne alte und neue Nazis. Ein Land, in dem der Mensch und nicht das Kapital im Mit­tel­punkt steht.

Auch wenn sich eine sozia­lis­tische Alter­native zunächst erst einmal ver­flüchtigt hat, bin ich der festen Über­zeugung, dass unsere heutige Gesellschafts(un)ordnung für alle Zeiten keinen Bestand haben wird.

Für mich steht der DGB mit seinen Ein­zel­ge­werk­schaften hierbei in der großen Ver­ant­wortung, als umfas­sende Mas­sen­or­ga­ni­sation ent­schei­denden Ein­fluss zu nehmen und eine fried­liche, zivile Ver­än­derung zu gewähr­leisten. Das wird nicht einfach werden.

Mit wie vielen gleich­ge­sinnten Lands­leuten ich in all meinen Lebens­jahren gemeinsam, nicht nur, aber auch für diese Ziele gestritten habe – wer will sie zählen?

Viele sind schon nicht mehr unter uns. Etliche haben den Kampf auf­ge­geben. So manch eine/​r hat sich vor Gerichten dafür ver­ant­worten müssen – ist dafür ein­ge­kerkert worden – nicht selten von ehe­ma­ligen braunen Roben­trägern.

Ich freue mich auf die Aus­zeichnung. Es ist für mich eine Aus­zeichnung auch all meiner Mit­strei­te­rinnen und Mit­streiter vor allen aus der Friedens- und Anti­fa­schis­ti­schen Bewegung.

Willi Hoff­meister, im Juli 2021 




Willi wurde 1933 als Kind von Anti­fa­schisten im Land­kreis Lübbecke geboren. Die Schrecken des Krieges und des Faschismus prägten sein Motiv, sich für Frieden und gegen Faschismus zu engagieren.

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Willi war u. a. IG Metall-​Betriebsrat in der West­fa­len­hütte Dortmund, im DKP-​Parteivorstand, im Bündnis »Dortmund gegen rechts«, im Bun­des­aus­schuss Frie­dens­rat­schlag, in der VVN-​Bund der Anti­fa­schisten und in der DFG – Ver­ei­nigte Kriegsdienstgegner*innen; über Jahr­zehnte trug er feder­führend Ver­ant­wortung bei der Orga­ni­sation und Durch­führung des Oster­mar­sches Rhein-Ruhr.

Willi Hoff­meister war Träger des Düs­sel­dorfer Frie­dens­preises und des Bundesverdienstkreuzes.

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Wir trauern um unseren Freund, den Frie­dens­ak­ti­visten Willi Hoff­meister.

Wir werden in seinem Sinn weiter wirken für den Frieden, für Abrüstung sowie gegen Unge­rech­tigkeit und Faschismus. Sein Anliegen des Zusam­men­wirkens der Gewerk­schaften und der Bewe­gungen für Frieden, Öko­logie und Soli­da­rität werden wir weiter aktiv umsetzen.

GEDENKFEIER

Am Mittwoch, dem 18. August 2021, findet um 12.00 Uhr im
Kul­tur­zentrum "Alte Schmiede",
44369 Dortmund Huckarde, Hülshof 32,
die Gedenk­feier für Willi statt.

Anmeldung zur Teil­nahme an der Feier sind bis zum 12. August 2021, aus­schließlich über info@​huhnbestattungen.​de, möglich.

Zwecks Nach­ver­folg­barkeit ist, in Ein­klang mit den gel­tenden Corona-​Bestimmungen, die Angabe der Kon­takt­daten zwingend erforderlich!

ZUM NACHLESEN

Noch der Hinweis auf ein Interview, das Willi vor ungefähr einem Jahr gegeben hat und das auf unserer Seite mit Lese­tipps nach­ge­lesen werden kann.

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